Camping in Australien – Unser Equipment, Tipps & Erfahrungen mit 4WD Fahrzeug
Eine Australien-Reise ohne zu campen, ist in unseren Augen keine richtige Australien-Reise.
Warum? Weil wir auf diese Art zu reisen, das Land und seine Leute am besten kennenlernen konnten. Der rote Kontinent ist wie geschaffen für Roadtrips und Camping-Abenteuer. Die Australier lieben Camping und der Traum eines (fast) jeden Australiers ist es, einmal im Leben im mobilen zu Hause, den gesamten Kontinent zu bereisen.
Für 365 Tage bereisen wir Down Under – und das mit einem selbst ausgebauten Allrad-Fahrzeug. Unsere Erfahrungen und Tipps zum Thema Camping, 4WD & Unabhängigkeit wollen wir hier mit dir teilen.
Willst du auch längere Zeit durch Australien reisen und überlegst, ein eigenes Auto zu kaufen?
Dann schau doch mal in unseren Artikel zum Autokauf in Australien.
Hast du Lust auf noch mehr Artikel zu unseren Erlebnissen in Oz?
Dann schau gerne auf unserer Australien-Seite vorbei.
Warum überhaupt Camping?
Freiheit spüren und die Natur genießen
Für uns eines der Hauptargumente für das Camping: Wir sind einfach mal komplett raus dem normalen Alltag. Es gibt kein festes Dach über dem Kopf, keinen Fernseher, kein Netflix, kein Badezimmer und auch sonst keinen Schnick-Schnack, den eine normale Wohnung oder ein Hotel bieten würde.
Und genau das ist es, was wir wollen. Wir wollen draußen leben und die wunderschöne Natur, die Australien zu bieten hat, hautnah erleben. Stell dir vor, du lebst einfach mal eine Zeit lang direkt am Meer: Einschlafen unter einem kristallklaren Sternenhimmel. Aufwachen mit Meerblick. Wenn das bei dir ein angenehmes Kribbeln in der Bauchgegend auslöst, dann ist Camping genau das Richtige für dich.
Flexibilität
Wir lieben es nicht an feste Orte gebunden zu sein. Wir wollen selbst entscheiden ob und für wie lange wir an einem Ort bleiben. Genau das ermöglicht uns das Reisen mit einem eigenen Camping-Fahrzeug.
Günstiger als Hotel oder Apartment
Wahrscheinlich mit eines der Hauptargumente: Campingplätze sind viel günstiger als Hotels oder eine Air BnB. Vor allem die Stellplätze in den Nationalparks kosten nicht viel Geld, was bei einem kleineren Gesamtbudget viel ausmacht.
Mittendrin in der Natur & Wildnis
Hotels, Hostels und Apartments liegen meist immer direkt am oder im Ortskern. Bedeutet: Du bist an einen Ort gebunden und bist meist von den „Hauptattraktionen“ weiter weg. Also musst du eh meist mit einem Auto zu bestimmten Plätzen oder Örtlichkeiten fahren. Auf Campipngplätzen sind wir direkt mitten drin. Australien ist voll von wunderschönen Nationalparks, und in diesen ist es meist gar nicht anders möglich, als auf Campingplätzen zu übernachten. Und bei den langen Distanzen hier würde uns es schnell auf die Nerven gehen, täglich in den Nationalpark rein- und raus zufahren zu müssen.
Warum ein 4WD Fahrzeug?
Wenn es ein Land gibt, in dem es sich lohnt, ein Allrad Fahrzeug zu fahren, dann auf jeden Fall Australien. Die vielen unterschiedlichen Landschaften machen es zu einem riesigen 4WD-Spielplatz.
Es gibt einige schöne Orte hier, die nur mit einem Allrad erreichbar sind. Für uns war von Anfang an klar: Wenn, dann 4WD.
Wir wollten uns die Wünsche von Fahrten über Strände, Dreckpisten und Sandstraßen erfüllen.
Manchmal ist es zum Beispiel aber auch nur eine relativ kurze Strecke Dreckpiste bis zu einem Campingplatz, die wir mit unserem 4WD im normal Tempo innerhalb von ein paar Minuten befahren können, ohne Angst zu haben, dass unser Auto danach Schrott ist.
Solltest du auch davon träumen, dann ist ein Allrad genau das Richtige. Sollte dir das egal sein, dann kannst du natürlich auch ein 2WD Fahrzeug für deinen Roadtrip fahren.
Was es beim Kauf eines Autos in Australien alles zu beachten gibt, kannst du hier ausführlich nachlesen: Autokauf in Australien
Wieviel kosten im Schnitt Campingplätze?
Die Preise variieren natürlich je nach Art des Campingplatzes, des Ortes und der Saison.
Um einen kleinen Einblick zu bekommen, clustern wir die Campingplatz-„Arten“ etwas auf:
Umsonst-Stellplätze
Preis: Wie diese kleine Subline schon sagt, kosten diese Plätze nichts.
Das können Plätze an Roadhouses sein, aber auch einfache Plätze am Straßenrand, auf denen es erlaubt ist für 24 – 72 Stunden. Manchmal gibt es eine Toilette, oft aber auch nicht.
Die Qualität der Plätze kann dabei stark variieren – von schön gelegenem Platz an einem Fluss bis hin zur Tankstellen-Raste gibt es hier alles.
Campingplätze in Nationalparks
Preis: ca. 9 – 11 Dollar pro Person pro Nacht
Diese Plätze gehören meist den Shires der jeweiligen Region und werden von freiwilligen Camp-Hosts und dem Ranger in Schuss gehalten.
Je nach Region und Bundesstaat kann der Preis variieren. Bezahlt muss meist pro Person und pro Nacht. In Western Australien z.B. kosten diese Plätze immer 11 Dollar pro Person pro Nacht.
Gebucht werden können (teilweise müssen) die Plätze mittlerweile hauptsächlich online – hier kann man auch praktischerweise nachschauen, ob noch was frei ist oder auch nicht. So erspart man sich möglicherweise weite Fahrten, um dann festzustellen, dass der Platz schon voll ist. (Sollte das der Fall sein, dann bieten sehr populäre Spots sogenannte Overflow Plätze an. Die sind zwar meist nicht ganz so schön, aber besser, als keinen Schlafplatz zu haben.)
Die Plätze in den Nationalparks sind meist ganz einfach gehalten. Es gibt nur Plumpsklos und meist kein Trinkwasser. Dafür sind die Stellplätze schön groß, mitten in der Natur und zwischen den einzelnen Campern ist genug Abstand und Platz.
Achtung: Der Eintritt in den Park ist exklusive! Damit du dich überhaupt im Park aufhalten darfst, benötigst du ein Permit (Park Pass). Die gibt es für einen Tag oder du besorgst dir vorab direkt einen Jahrespass.
Die Preise bleiben hier übrigens unabhängig von Haupt- oder Nebensaison gleich.
Private Campingplätze
Preis: ca. 20 – 60 Dollar pro Nacht (für einen Stellplatz für 2 Personen, mit oder ohne Strom)
Damit meinen wir Stellplätze von großen Anbietern wie z.B. Big4 oder RAC. Hier bekommt man eigentlich auch immer einen Stellplatz, da diese Plätze in der Regel sehr groß sind.
Zum easy Einstieg in das Offroad-Camping-Leben ist so ein großer Platz sicherlich ganz nett. Schließlich ist man hier in „sicherer“ Umgebung mit meist gut ausgestatteten Dusch- und Klohäuschen, Campkitchen und manchmal sogar einem Pool.
Wir gehen ab und an auf einen großen Platz, wenn wir mal wieder Wäsche waschen oder unser Trinkwasser auffüllen müssen.
Die Preise variieren hier stark je nach Neben- oder Hauptsaison.
Wie finden wir unsere Campsites?
Wikicamps Australia
In Zeiten von Internet ist es keine Kunst mehr, einen Schlafplatz zu finden. Die wohl bekannteste App, um Campsites in Australien zu finden, ist WikiCamps. Die App kostet zwar einmalig um die 5 Euro, aber diese kleine Investition lohnt sich.
Über eine Australienkarte und diverse Filter können wir hier bequem auf einen Blick sehen, wo und was für Plätze es gibt. Mit Klick auf den Wunschplatz erhalten wir Basisinfos wie z.B. ob eine Toilette vorhanden ist. Über Reviews und Fotos anderer User können wir einen ersten Eindruck gewinnen, oder wichtige Infos erhalten wie z.B. dass der Campground geöffnet ist. Mit Klick auf die eingestellten Koordinaten können wir uns den Standpunkt und die Route auf Google Maps oder Maps.me anzeigen lassen.
Maps.Me
Die wohl bekannteste App wenn es um Offline-Karten und Navigation geht. Wir nutzen die App größtenteils zur Navigation, da es in Down Under nicht immer und überall eine gute Netzabdeckung gibt.
Hier markieren wir auch unsere Hotspots die wir besuchen wollen und unter anderem auch Campsites. Über die Suchfunktion haben wir auch hier schon den ein oder anderen Platz gefunden. Meist checken wir dann mit der WikiCamps App noch einmal gegen, ob der Platz noch exisitiert.
Empfehlungen anderer Reisender
Die gute alte Mund-zu-Mund Propaganda gibt es immer noch. Und was ist besser, als eine Empfehlung aus erster Hand?
Beim Camping kommen wir immer wieder schnell ins Gespräch mit anderen Reisenden. Oft stellen wir fest, dass wir eine ähnliche Route haben, oder die anderen schon dort waren, wo wir noch hinwollen. Dann fragen wir meist mal nach, wo sie übernachtet haben, und ob sie es empfehlen können.
Wild campen in Australien?
Wild campen ist für viele so etwas wie die Königsdisziplin beim Campen.
Was bedeutet das überhaupt? Ganz einfach: Beim wild campen stellst du dich praktisch einfach irgendwo hin. Du suchst dir selbst einen Stellplatz. Am besten so, dass dich dort niemand sieht, und dass auch niemand anderes dort steht.
Absolute Isolation und Ruhe. Das Ganze natürlich ohne Kosten.
Das geht auch in Australien – aber nicht so leicht wie vielleicht in Europa. Finden wir jedenfalls.
Vor allem in den Nationalparks wird das nicht so leicht gehen, denn hier kontrollieren Ranger immer wieder mal die Parks und Parkplätze. Und wer hier dann einfach illegal irgendwo übernachtet, der darf gerne mal ab 500 Dollar aufwärts bezahlen.
In unseren Augen ist es oft auch nicht nötig, wild zu campen. Es gibt viele schöne legale Plätze, die gratis sind. Hier gibt’s dann auch oft Toiletten.
Offene Lagerfeuer
Die Traumvorstellung eines jeden Campers: Abends gemütlich am Lagerfeuer sitzen und ein Bierchen trinken.
Das geht auch in Australien – aber nicht überall.
Ob man ein Feuer machen darf oder nicht, steht meist schon bei dem jeweiligen Platz angeschlagen. Und daran sollte man sich auch halten! Nicht nur, dass es sehr teuer werden kann, wenn der Ranger vorbeikommt und du unerlaubt ein Feuer gemacht hast – vor allem ist es zu gefährlich, dass Windböen die Glut deines Feuers weitertragen, und dann womöglich größere Brände auslösen.
An Campingplätzen, auf denen es ausdrücklich erlaubt ist, ein Feuer zu machen, konnten wir meist auch Feuerholz vor Ort kaufen. Große Feuerschalen standen dann beim Platz schon bereit, in denen wir das Lagerfeuer anzünden konnten.
Krabbelviecher
Der Alptraum eines jeden Campers: Krabbelviecher haben es in das Schlafgemach geschafft und pieksen einen aus dem Schlaf heraus.
Insekten & Co gehören in Autralien einfach dazu, und du wirst nicht drum herumkommen, die ein oder andere Huntsman Spinne zu sehen. Aber: Es ist alles halb so wild. Viele Leute haben uns auch die haarsträubendsten Geschichten mit Insekten erzählt, und wir selbst haben nichts davon erlebt.
Was tatsächlich bei uns eine goldene Regel ist: KEIN Essen im Zelt!
Und daran solltest du dich auch halten. Denn jeder noch so kleine Krümel lockt die kleinen Krabbler, vor allem Ameisen, an.
Um vor allem Ameisen von unserem Zelteingang fernzuhalten, haben wir mit einem Insektenspray so etwas wie eine Grenze vor den Eingang gesprüht. Das hält die Viecher weg. Das haben wir aber wirklich nur dann gemacht, wenn es extrem viel war mit den Ameisen, weil das Zeug wirklich alles tötet und nicht unbedingt gesunde Gase verteilt.
Trinkwasser
Das wohl Wichtigste was wir dabeihaben: Trinkwasser!
Bei den überwiegend heißen Temperaturen ist es wichtig, viel zu trinken. Vor allem an Tagen, an denen wir eine Wanderung unternehmen trinkt jeder von uns bis zu 6 Liter am Tag.
Wir haben daher zwei Wassercontainer mit je 25 Liter Volumen dabei. Diese füllen wir immer auf, wenn es möglich ist – denn zu viel Wasser kann man hier nicht dabeihaben! Zusätzlich haben wir noch einen fertig gekauften Kanister mit 10 Litern Trinkwasser dabei. Diese 60 Liter Trinkwasser reichen uns im Schnitt für eine Woche bis zu zehn Tagen – je nachdem was wir machen.
Um das Wasser bequem in unsere Trinkflaschen oder in einen Topf zu füllen, haben wir eine Camping-Dusche mit elektrischer Pumpe besorgt. Diese hängen wir in einen der Container und haben damit auf Knopfdruck fliessend Wasser.
Tipp: Um die Container z.B. auf einem Campingplatz wieder aufzufüllen, ist ein Schlauch sehr hilfreich. Dadurch müssen wir die Container nicht komplett aus dem Auto herausholen, und dann voll beladen wieder hineinwuchten.
Es gibt auch in etwas größeren Orten manchmal Wasser-Auffüllstationen. Auch hier kann die WikiCamps App bei der Suche hilfreich sein, oder einfach mal an einer Tankstelle oder einem Campingplatz nachfragen. Hier kosten 2o Liter Trinkwasser im Schnitt 1 – 2 Dollar.
4WD Abenteuer – Unser Set-Up
Für uns war von Anfang an klar, dass wir ein Allrad Fahrzeug kaufen wollen. Letztendlich ist es ein Nissan Patrol geworden und wir sind super happy damit.
Das Auto haben wir praktisch „ohne alles“ gekauft – also ohne schon vorher installiertem Camping Equipment. Also haben wir das gesamte Zubehör selbst besorgt und eingebaut.
Diese Essentials haben wir am und im Auto dabei:
Solar-Panel
Nichts ist besser und macht dich unabhängiger, als den eigenen Strom immer und überall zu haben. Zudem brauchst du Energie, um den Kühlschrank zu betreiben, oder deine Elektrogeräte aufzuladen. Und das Beste: Die Sonne scheint in Australien doch recht oft und den ganzen Tag. Also gibt’s Strom ohne Ende.
Wir haben uns über Gumtree (DIE Gebrauchtanzeigen-Platform in Australien – hier findest du ALLES!) ein Solarpanel gekauft und es auf unserem Roofrack befestigt und verkabelt. Da Alex auch Elektriker ist, war das glücklicherweise kein Problem für ihn.
Es gibt auch in Campingläden schon vorgefertigte Montage-Systeme (z.B. im BCF) – hier einfach mal ein bißchen suchen und Preise vergleichen.
Nützlich beim Einbau ist auch ein MPPT-Regler (Solar-Regler), der die Energiezufuhr steuert. Grob gesagt schaut der schlaue Kasten, dass deine zweite Batterie (in die du deinen gewonnenen Strom einspeist) nicht komplett leer gesaugt wird, und du dann Strom von der ersten Batterie abzwackst. Über Bluetooth und App können wir auf den Regler zugreifen, und in Echtzeit sehen, wieviel Energie reinkommt.
Wir haben für das Panel inklusive selbst gebasteltem Montage-System & Verkabelungen ca. 300 Dollar gezahlt.
Eine zweite Batterie
Wie schon gerade erwähnt, brauchst du eine zweite Batterie die du als deinen Stromspeicher nutzt.
Die zweite Batterie war bei unserem Auto schon mit drin.
Converter
Weiter geht’s beim Thema Strom. Den willst du ja schließlich auch nutzen. Handys kannst du natürlich easy über USB Stecker aufladen. Aber was ist mit richtigen Elektro-Geräten wie z.B. Laptop? Die haben einen Stecker und brauchen in der Regel mehr Strom als das Handy.
Hier kommt ein Converter ins Spiel. Dieser wandelt Gleichstrom in Wechselstrom und macht aus 12V 230V. Somit kannst du ohne Probleme deinen Laptop dranhängen und laden.
Am besten darauf achten einen Converter zu kaufen, der eine echte Sinuskurve macht, demit deine Geräte beim Laden keinen Schaden nehmen!
Kühlschrank
Australien ist ein generell warmes Land. Da ist es am besten, fast alles immer zu kühlen, damit es nicht verdirbt. Sogar Obst und Gemüse legen wir fast komplett in den Kühlschrank.
Außerdem ist ein kühles Bier nach einer langen Fahrt oder zum Sonnenuntergang am Strand ein absoluter Luxus, den wir uns gerne gönnen.
Unseren Kühlschrank haben wir Second Hand über Gumtree gekauft für 300 Dollar. Der Neupreis würde für unser Modell bei ca. 1.200 Dollar liegen.
Roofrack
Es gibt immer etwas zu befestigen auf dem Autodach, schließlich ist es neben dem Innenraum die größte Staufläche des Autos.
Sei es Gepäck, das Solar-Panel, ein Dachzelt, Markise, Gasflasche, Benzin- oder Wasserkanister, Holz etc. Hier kann man einiges unterbringen.
Das Roofrack haben wir neu gekauft bei Adventure Kings für 400 Dollar.
Dachzelt
Wir haben seit Jahren davon geträumt, Australien mit dem Dachzelt zu erkunden. Also war es für uns keine Frage, wie wir unterwegs schlafen werden.
Wie der Name schon sagt, ist es ein Zelt – aber eben auf dem Autodach. Das hat den Vorteil gegenüber einem normalen Groundtent, dass Krabbelgetier nicht so schnell hier reinkommen kann. Irgendwie fühlt man sich sicherer da oben.
Dachzelte haben meist immer eine dünne Schaumstoffmatratze inklusive. Uns war das etwas zu hart zum Schlafen, also haben wir eine aufblasbare Matratze reingelegt, die wir bequem mit einer Strom betriebenen Luftpumpe aufblasen. Schläft sich wie im Hotelbett!
Wir haben unser Dachzelt ebenfalls gebraucht gekauft über Gumtree und dafür 700 Dollar gezahlt. (Neupreis für unser Zelt würde bei ca. 1.800 Dollar liegen)
Das Zelt ist von der Marke ARB und war fast wie neu. Wenn du auch vorhast im Dachzelt zu „wohnen“, dann solltest du nicht an der Qualität sparen.
Wir haben festgestellt, dass das Zelt einfach gut und robust sein muss, schließlich wird es praktisch jeden Tag genutzt, auf- und abgebaut. Da kann ein günstiges Zelt schon mal schnell verschleißen. Wir persönlich würden daher vom Kauf eines Adventure Kings Dachzelt abraten. Die sind zwar günstig, aber die Qualität ist einfach schlecht.
Markise
In einem heißen Land wie Australien ist Schatten essentiell.
Oft spendet dir das eigene Auto schon Schatten, aber manchmal braucht es einfach noch eine Markise.
Hier haben wir uns für die günstige Variante von Adventure Kings entschieden für ca. 200 Dollar. Die ist easy anzubringen und aufzubauen.
Camping-Gaskocher & Gasflasche
Wir haben einen Kocher mit zwei Platten, den wir für 30 Dollar im Aldi gekauft haben.
Wir sind zufrieden damit und man kann eigentlich nichts falsch machen beim Kocher-Kauf.
Tipp: Den Kocher nicht draußen über Nacht stehen lassen. Durch Wind, Feuchtigkeit und Staub wird das Teil irgendwann so dreckig, dass du es nicht mehr sauber kriegst, oder die Gasdüsen verstopfen.
Die Gasflasche haben wir im Bunnings für ca. 30 Dollar gekauft. Sie hat XY Liter und das reicht uns für ca. 2 Wochen kochen. Eine Gasfüllung kann im Preis variieren je nachdem wo man gerade ist. Wir haben zwischen 8 – 30 Dollar schon alles gehabt.
Sonstige nützliche Utensilien:
- Tisch und Stühle
- Wasserkanister und Pumpe
- Aufbewahrungsboxen
- Lampe & Stirnleuchten
- Kochgeschirr und Küchenutensilien
- Schlafsack/Decke & Kissen
- Wasserfilter
Werkzeug & Zubehör für’s Auto
Da es unterwegs immer etwas gibt, dass dann doch mal repariert oder gemacht werden muss, haben wir das Wichtigste an Werkzeugen dabei. Mal mussten wir unsere Wasserpumpe oder den Gasherd reparieren, oder eine Schraube beim Dachzelt festziehen.
Aber auch um Heringe für ein Zelt oder die Markise in den Boden zu schlagen, braucht man auf jeden Fall schon mal einen Hammer.
Wir würden dir auch auf jeden Fall empfehlen, die Basics an Tools dabei zu haben, für den Fall der Fälle.
Essentials an Werkzeugen sind in unseren Augen:
- Starter-Kabel (Jumper Cables)
- Reifenreparatur-Kit
- Kühler-Stopp
- Feuerlöscher
- Schraubendreher in diversen Größen
- Zange
- Motoröl
- Batteriewasser
- Kühlwasser
Wir haben fast alle unsere Werkzeuge in DEM Baumarkt Australiens besorgt: Bunnings.
Im Sand und auf Dreckpisten fahren
Der Traum eines jeden 4WD-Fahrers in Australien: Mit dem eigenen Auto an den Strand fahren.
Damit das klappt haben wir folgende Tools immer dabei:
Luftkompressor
Um in tieferen Sand fahren zu können, (und teilweise auch auf sehr schlechten Dreckpisten mit vielen Steinen) muss Luft aus den Reifen gelassen werden. Bei tiefem Sand lassen wir die Reifen immer auf ca. 18 bar runter.
Irgendwann kommt dann natürlich der Moment, in dem wir wieder auf einer geteerten Straße landen, und dann muss die Luft wieder in die Reifen hinein. Dafür brauchen wir den Kompressor. Den können wir bequem an der Batterie anschließen, und dann die Reifen wieder auf 40 bar aufpumpen.
Recovery Tracks
Diese zwei großen Plastik-Spuren haben folgenden Zweck: Sollten wir im Sand stecken bleiben, und uns erfolgreich frei gebuddelt haben, können die Tracks unter die Reifen gelegt werden, damit das Auto dann (hoffentlich) wieder aus dem Sand fahren kann.
Schaufel
Wie schon gerade erwähnt: Wenn sich die Reifen richtig festgefahren haben, muss erst mal gebuddelt werden. Das geht natürlich auch mit den Händen, aber mit einer zusätzlichen Schaufel sehr viel schneller und besser.
Tyre Gauge
Damit wir auch zwischendrin immer mal schnell checken können, wieviel Bar die Reifen haben, haben wir noch einen Gauge mit dabei.
Tipp beim 4WD fahren auf Sand: An den Vorderreifen den Dif-Lock reinmachen! (Später auf der „normalen“ Straße dann wieder rausmachen.)
Was es in der Natur zu beachten gilt
Müll
Nicht selten haben wir (vor allem auf den umsonst Plätzen) altes Klopapier und Verpackungsmüll in den Büschen rumliegen sehen. Und wir fragen uns jedes Mal: Warum?
An den meisten Plätzen gibt es Mülltonnen. Und genau da gehört der Müll eben hin! Jeder Mensch der mitten in der Natur übernachtet, sollte sich daran halten. Es ist nicht schwer.
Sollte es keinen Mülleimer geben, dann muss man den Müll eben so lange selbst mitnehmen, bis man ihn irgendwo in einem entsprechenden Container entsorgen kann.
Also bitte: Platz sauber halten und keinen Müll liegen lassen!
Keine Tiere füttern
In Australien gibt es viel Wildlife! Vor allem wenn man auf Plätzen in Nationalparks nächtigt, sieht man doch immer wieder mal ein Känguru, ein Emu oder neugierige Vögel.
Aus einem Reflex heraus wollen viele die Tiere füttern oder anfassen. Bitte versuche das nicht zu machen. Wenn Tiere immer wieder gefüttert werden, verlernen sie, in der Natur zu überleben. Die Zutraulichkeit zu Menschen kann sie außerdem in Gefahr bringen.
Verstaue deine Lebensmittel auch immer unter Verschluss und lasse nichts unbeaufsichtigt offen herumliegen. Die Tiere werden kommen, und dir eventuell dein leckeres Essen auf dem Boden verteilen oder, schlimmer noch, Verpackungen mitessen.
Da auch wir jeden Tag unserer Roadtrips noch dazu lernen, haben wir sicherlich nicht jeden lebensnotwendigen Tipp hier untergebracht.
Aber wir denken, dass wir die Basics ganz gut abgedeckt haben, und dir hiermit einen guten Start in dein Campingabenteuer in Australien geben können.