Backpacking Vietnam – 4 Wochen Rundreise
Warum Backpacking Vietnam? Weil von allen südostasiatischen Ländern Vietnam am facettenreichsten ist.
Noch nie habe ich es in anderen Ländern erlebt, dass es so viele unterschiedliche Orte geben kann. Das ist es wohl auch, was den Reiz einer Vietnam-Reise ausmacht.
Viele Leute sagen, Vietnam ist ein schwieriges Reiseland. Das stimmt auch auf eine Art und Weise, denn wenn du einen relaxten Urlaub mit ein bißchen Abwechslung zwischendurch machen willst, dann kann es sein, dass Dich Vietnam ein wenig auf- und wachrüttelt.
Vietnam hält dich auf trab und pumpt dich bis zum Anschlag voll mit neuen Eindrücken, Erfahrungen und Perspektiven. Mit dem Rucksack das Land individuell zu bereisen, macht es nicht „besser“, sondern wird dieses Gefühl noch verstärken.
In diesem Artikel findest du nützliche Informationen zu:
- Reisekosten – vor und während der Reise
- Unterwegs sein vor Ort
- Unterkünften
- Aktivitäten vor Ort
- Vorschlag für eine 4-wöchige Backpacking-Rundreise mit den Hotspots Vietnams
- (Stand: Dezember 2012)
Du solltest mindestens 4 Wochen Zeit haben, um das Land komplett zu bereisen!
(ok, wenn du genug Geld hast für diverse Inlandsflüge, kannst du es auch in drei Wochen schaffen … your choice. :))
Auch wenn es auf der Karte nicht so aussieht, das Land ist riesig und hat einfach eine Menge zu bieten, dass du nicht verpassen willst. Generell kannst Du die Reise im Süden starten und dann hoch in den Süden reisen – oder genau umgekehrt. Dazwischen gibt es eigentlich nichts, da dass Land ein langer Streifen auf der Weltkarte ist.
Hast du weniger Zeit als vier Wochen, und möchtest dennoch unbedingt nach Vietnam, dann rate ich dir, dich entweder für den Norden ODER den Süden zu entscheiden. Beides wirst du in nur zwei Wochen nicht ohne Stress schaffen.
Da die Reisekosten bei Deiner Reiseplanung natürlich ein wichtiger Aspekt sind, gebe ich Dir hier eine groben Überblick.
(Beachte: Meine angegeben Werte beziehen sich auf eine Backpacking Reise!)
Natürlich hängen deine eigenen Reisekosten immer davon ab, wie du vor Ort reist, in welcher Preiskategorie deine Unterkünfte liegen, welche Aktivitäten du vor Ort unternehmen möchtest und natürlich wie lange du unterwegs bist.
Kosten vor der Reise:
Flug buchen:
Ich buche meine Flüge gern direkt bei der Airline, z.B. bei Emirates, da es hier oft bei den Angeboten ein paar Schnäppchen gibt. Am besten die Augen offen halten und immer wieder mal online stöbern.
- Die Flugzeit von Deutschland nach Ho Chi Minh City (Hauptstadt Vietnams) beträgt ca. 14 Stunden
- Oder viele Angebote mit Stopp-Over.
- Kosten für einen Hin- und Rückflug: ca. 600 Euro
Bei den folgenden Flugsuch-Portalen schau ich mich am liebesten um:
Impfungen:
Vor Deiner Reise solltest Du Dich ausführlich beraten lassen, welche Impfungen Du genau brauchst. Das kann ganz unterschiedlich sein, je nachdem was Du alles auf Deiner Reise machen willst, und in welche Gebiete Du reist.
Ich empfehle Dir, Dich in dem nächsten Tropeninstitut beraten zu lassen. Impfungen sind nicht ganz günstig, aber die meisten Krankenkassen erstatten bei Vorlage der Rechnung, und einem kurzen Schreiben über Reisedauer und Reiseziel, das Geld dafür zurück. Ich bin z.B. bei der Techniker Krankenkasse, und die haben mir ruchzuck die Kohle zurück überwiesen.
Hier ist ein Überblick, welche Impfungen normalerweise Pflicht sind:
- Standardimpfungen wie Tetanus, MMR
- Typhus
- Hepatis A & B
- Japanische Enziphalitis
- Tollwut, wenn Du eventuell mit Tieren in näheren Kontakt kommen könntest
Wer will, der nimmt auch noch ein Malaria Prophylaxe Medikament mit (z.B. Malarone). Ich habe das ehrlich gesagt bei meinen letzten Reisen nicht mehr mit genommen, da es ziemlich teuer ist, und Du es zu 99,9% nicht brauchen wirst. Es sei denn, Du hast vor, im Dschungel ohne Moskitonetz und sonstigen Schutz zu übernachten – dann nimm es besser mal mit. 😉
Visum:
Einreise auf dem Landweg: Ich selbst bin damals bei meiner Reise über Phnom Penh in Kambodscha eingereist. Die Fahrt mit dem Bus hat ca. einen halben Tag gedauert und kostete ca. 15 Euro.
Visa für 15 Tage: Wenn Du nicht länger als 15 Tage in Vietnam bleibst, brauchst Du dafür kein Visum!
Visa länger als 15 Tage:
- Hier brauchst du auf jeden Fall ein Visum, welches du dir vorher bei der Botschaft besorgen musst.
- Wenn du von Deutschland aus mit dem Flugzeug einreist, dann musst du dir vorher das Visum besorgen.
- Als ich über den Landweg eingereist bin, hat sich mein Guesthouse in Phnom Penh um mein Visum gekümmert, sonst hätte ich es mir selbst in der vietnamesischen Botschaft besorgt.
- In beiden Fällen ist das Visum einen Monat lang gültig.
- Hier gibt’s mehr Infos dazu.
Equipment:
- Plane ein, dass Du eventuell noch neue Ausrüstung besorgen musst
- Hast Du eh noch keinen Plan, was Du packen solltest?
Dann schau hier in meine Backpacking-Packliste! - Spartipp: Frage in Deinem Bekanntenkreis, ob Du Dir Ausrüstung leihen kannst. (z.B. Backpack, Kamera, Moskitonetz etc.)
Kosten vor Ort:
Ich war mit dem Rucksack unterwegs und habe in einfachen Unterkünften und Hotels gewohnt. Dennoch habe ich immer darauf geachtet, dass ich mich wohl fühle, gut esse und trinke und auf keinen Ausflug oder Abenteuer verzichten muss.
Für eine Übernachtung habe ich im Schnitt ca. 15 US Dollar (ich werde Preise in US Dollar oder Euro angeben, da das in Dong sonst alles in Millionenhöhe geht … :)) bezahlt. Wenn ihr zu zweit unterwegs seid, könnt ihr hier natürlich nochmal die Hälfte der Kosten sparen pro Person.
Die Ausflüge waren wirklich unterschiedlich teuer: So kostet z.B. ein dreitägiger Trip zur Halong Bay ca. 90 US Dollar und einen ganzen Tag lang Stadtbesichtigung zu Fuß in Hoi An nur 4 Euro. Damit gleichen sich die Kosten aber ständig wieder aus und man reisst sich nicht überall ein dickes Loch ins Reisebudget.
Ich habe bei vier Wochen Vietnam im Schnitt alle drei Tage etwas unternommen oder einen Ausflug geplant mit durchschnittlichen Kosten von ca. 20 Euro.
Ich habe das Land komplett mit dem Bus bereist. Es gibt nämlich supercoole Open-Tour-Bustickets für insgesamt ca. 50 Dollar (je nachdem, wieviele Stopps du mit drin haben willst), mit denen du in einem wirklich halbwegs, komfortablen Sleeper-Bus alle wichtigen Punkte des Landes anfahren kannst. Deine gesamten Transportkosten von einem Ort zum anderen belaufen sich also auf unter 60 US Dollar!!
Fazit: Für ca. 1.800 Euro kannst du einen vierwöchigen Backpacker-Urlaub in Vietnam locker realisieren!
Moskitos:
- Auch in Vietnam kann man gestochen werden
- Hier gilt: Wenn die Dämmerung einsetzt, dann am besten nur geschützt draußen rum laufen. (einsprühen, eventuell längere Kleidung)
- Wenn Du tagsüber im Dschungel unterwegs bist, dann gilt auch hier: Einsprühen und Kleidung imprägnieren!
- Nachts unter einem Moskitonetz schlafen – am besten einem imprägnierten
- Ich habe dazu schon mal einen Artikel geschrieben, der dir ein paar Tipps zum Moskitoschutz gibt.
Du kannst die Route im Süden oder im Norden beginnen. Das ist ganz egal.
Ich persönlich fand, die Highlights Halong und Sapa am Ende zu haben schöner. Wer lieber am Ende noch etwas Beach-Vacation mit drin haben will, startet besser im Norden.
Tag 1 / Abflug von Deutschland nach Ho Chi Minh City (Saigon)
Denkt an euer Visum! 🙂 Und wie gesagt: wenn du deine Reise im Norden beginnen willst, dann lies die Reiseroute einfach in umgekehrter Reihenfolge.
Da ich selbst über den Landweg eingereist bin, kann ich leider nichts zu Taxis oder Bussen vom Fluhafen in die Stadt sagen. Mit dem Bus z.B. aus Phnom Penh kommst du relativ zentral auf einem Busparkplatz an. Hier warten schon die üblichen Taxifahrer auf der Suche nach hilflosen Touristen. 😉 Schnapp dir einfach einen und lass dich zu deiner Unterkunft bringen.
Die Taxis fahren alle mit Taxameter und sind erschwinglich. Frage den Taxifahrer im Zweifel vorher, wieviel deine Fahrt ca. kosten wird. Pass dennoch auf, dass der Taxifahrer versteht, wo du hinwillst. Zur Not schreib es ihm auf oder zeig ihm den Standpunkt auf einer Stadtkarte.
Lass dich an deinem ersten Tag auch nicht von der seltsamen vietnamesischen Art und Weise abschrecken. Das erste was ich gesehen hatte, als ich aus dem Bus gestiegen bin, waren zwei Taxifahrer die sich scheinbar darum stritten, wer mich jetzt in die Stadt fahren darf. Aber sicher bin ich mir nicht, denn auf diesen seltsam unfreundlich klingenden Ton bin ich öfter gestoßen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Vietnamesen sich ständig streiten oder schlecht gelaunt sind. Aber wer weiss … 😀
Tag 2-5 / Ho Chi Minh City (Saigon)
Eine verrückte Stadt: ostdeutscher Charme meets südost-asiatische Traditionen. Die Vietnamesen werden euch vielleicht im ersten Moment einfach nur laut, unfreundlich und schlecht gelaunt vorkommen, aber das gehört wohl zu dieser Kultur einfach dazu. Am besten ganz schnell akzeptieren und sich davon nicht beeindrucken lassen. 🙂
Ehrlich gesagt, war ich mir manchmal auch nicht sicher, ob die nun mal einfach immer so drauf sind, oder ob die Touristen nicht leiden können oder ob die Sprache nun mal einfach so klingt.
Mit ein paar Wörtern vietnamesisch lässt sich aber manchmal das Eis brechen. z.B. Hallo (Xin chao), Danke (cam on), Bitte (vui long) und tschüss (Tam biet).
Um die Sehenswürdigkeiten zu erkunden und von einem Ort zum anderen zu kommen kannst du auch mit einem traditionellen Tricycle fahren. Beachte dabei: Preis und die Fahrroute unbedingt vorher verhandeln!
Meine Must-Sees:
- Wiedervereinigungspalast (kurioses Teil!)
- Die Hauptpost
- Kirche Notre Dame
- Tagesausflug zu einem Cao Dai Tempel
- Ausflug zu den Tunneln von Cu Chi
- Ausflug ins Mekong Delta
Tag 5 – 9 / Mui Ne
Zeit zum Entspannen! Vor allem wenn du vorher auf dem Landweg unterwegs warst, kann es nicht schaden ein paar Beachtage einzubauen. Mui Ne bietet dafür ruhige Strände und dennoch die Möglichkeit für ein wenig Sightseeing.
Wenn du morgens in Saigon mit dem Bus losfährst, kannst du am nachmittag schon am Strand liegen.
Meine Must-Sees:
- Ausflug zu den roten und/oder weißen Sanddünen. Fühl dich wie in der Wüste! Vietnamesische Kinder bieten für kleines Geld die Möglichkeit mit einem „Schlitten“ die Dünen herunter zu fahren. 🙂
- Fisch-BBQ in einem der vielen Strandbars genießen
- Ausflug zum Fluss der in einem Sand-Canyon liegt
- Besuch des Hafens und vor allem die kleinen runden Fischerbötchen bewundern
Unterkunft: Min Tham Resort (unbedingt Preise verhandeln, wenn du länger als zwei Nächte bleibst!)
Tag 10 – 15 / Hoi An
Aber die Fahrt lohnt sich, denn Hoi An ist ein wunderschönes kleines Städtchen, dass dich sofort verzaubern wird.
- An einer der vielen Info-Stellen ein Tempel-Ticket besorgen und einen Stadtrundgang machen. Mit dem Ticket kannst du eine der alten Versammlungshallen, eines der alten Händlerhäuser, die japanische Brücke, eines der Museen und eine traditionelle Musikveranstaltung besuchen.
- Essen gehen im Faifoo und vietnamesische Spezialitäten probieren
- In die vielen verschiedenen Cafes einkehren und leckeren Kuchen und vietnamesischen Kaffee genießen
- Tagesausflug nach My Son, faszinierende Tempelruinen in einem grünen Tal
- Lass dir etwas maßschneidern. Es gibt viele Schneidershops die vor allem Waren aus Seide anbieten, da Hoi An einst eine wichtige Hafenstadt der Seidenstraße war.
Tag 16 – 18 / Hue
Der Open Tour Bus hält relativ zentral, so dass deine Unterkunft eventuell nicht allzu weit entfernt ist.
- Die verbotene Stadt
- Mausoleum des Kaisers Khải Định
- Mausoleum des Kaisers Lăng Tự Đức
- Thiên Mụ- oder Linh Mụ-Pagode
Unterkunft: Binh Duong Hotel. Ist jetzt nicht paradiesisch, aber günstig, sauber und hilfsbereites Personal. In einer kleinen Seitengasse gibt es ein kleines Familienrestaurant die gute Nudelsuppen haben.
Tag 19-22 / Hanoi
Von Hue mit dem Bus nach Hanoi fährst du wieder über Nacht. Früh morgens kommst du an. Am besten schon in Hue eine Unterkunft klar machen und dich von der Bushaltestelle abholen lassen, dann musst du dich nicht von den ganzen „Schleppern“ anquatschen lassen und kannst nach der langen Fahrt entspannt ankommen.
Am schönsten finde ich es im alten Teil der Stadt, da hier das Leben auf der Straße statt findet, viel los ist und den wahren Charme von Hanoi offenbart.
Meine Must-Sees:
- Ho Chi Minh Mausoleum (sehr freakig!)
- Ho Chi Minh Museum und Wohnhaus
- Wasserpuppentheater
- Literaturtempel (Schildkröten zählen ;))
- Hoan Kiem See (vor allem die Senioren, die hier ihr Gymnastik Programm absolvieren, sind sehr unterhaltsam. :D)
Tag 22-24 / Halong
In Hanoi gibt es eine Menge Reisebüros in denen du Trips nach Halong buchen kannst. Die meisten sind um die drei Tage lang und beinhalten eine Übernachtung auf einer Drachenboot-Dschunke, Kajak fahren, Höhlenbesichtigungen, Dschungel Trekking und eine Übernachtung auf einer Insel. Wenn du so einen Ausflug buchst, dann zahle nicht mehr als 90 Dollar!
Meine Must-Sees:
- schwimmende Fischerdörfer
- Monkey Island
- diverse Höhlen
Tag 25-28 / Sapa
Ganz oben im Norden bietet Sapa die Möglichkeit für ausgiebige Trekking Touren. Mit dem Nachtzug kannst du Sapa von Hanoi aus erreichen. Ich fand den Nachtzug schrecklich und würde empfehlen, irgendwie anders dort hinzukommen. Am besten per Flieger.
Achtung: oben in Sapa ist es kalt!! Dringend warme Klamotten mitnehmen oder vorher in Hanoi besorgen. Zur Not gibt’s auch in Sapa selbst viele Einkaufsmöglichkeiten. Unbedingt Handeln!
Meine Must-Sees:
- Einen Trekking Ausflug mit Homestay machen
Tag 28-30 / Hanoi
Die Rundreise neigt sich dem Ende. In den letzten beiden Tagen in Hanoi am besten relaxen, einen Stadtspaziergang oder Fahrt machen und die Stimmung des Landes genießen.
Ich hoffe, dir gefällt meine Vietnam Rundreise und du kannst auf deiner eigenen Reise den ein oder anderen Tipp gebrauchen.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß in Vietnam!
Übrigens: Meine eigene Reise habe ich geplant mit dem Stefan Loose Reiseführer Vietnam
Du weißt nicht genau, was schau doch mal in meine Packliste rein:
Hallo Jennifer,
die Reiseroute klingt super! Wir wollen dieses Jahr auch nach Vietnam, haben aber nur 3 Wochen Zeit. Wo würdest du denn da am ehesten Abstriche machen bzw. wo könnte man sich auch gut und gerne kürzer aufhalten?
Hi Franzi,
das ist antürlich immer so eine Geschmackssache.Das was ich vielleicht nicht so dolle fand, findest du vielleicht mega super! Aber wenn du mich nach meiner persönlichen Meinung fragst: dann würde ich am ehesten auf Saigon verzichten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich Städte meist nie so interessant finde, wie die Natur die ein Land zu bieten hat.
LG, Jennifer