Kovalam Kerala Backpacking – Heiratsantrag am Lighthouse Beach
Wir hatten einen guten Tag zum Surfen erwischt und die Wellen liefen in geraden Linien durch die kleine Bucht am Lighthouse Beach. Wir schlenderten vormittags zur lokalen Surfschule, um uns Bretter zu leihen. Dort angekommen war die Schule noch geschlossen, obwohl die in Airbrush gesprühten Öffnungszeiten auf dem Rollgatter etwas Anderes sagten. Typisch Indien. Oder waren wir noch zu tpyisch deutsch, dass wir schon wieder auf die indische Illusion von Öffnungszeiten rein gefallen sind?
Wir hockten uns auf die schattige Mauer vor dem Laden und warteten. Nach einer halben Stunde kam ein großer, schlaksiger Inder mit Dreadlocks, schloss die Rollade des Ladens auf und schob sie hoch.
„Good morning. You wanna surf?“ Es ist immer wieder schön, Englisch mit diesem verrückten indischen Akzent zu hören. Wir nickten und gaben ihm zur Begrüßung die Hand.
Unsere Vorfreude wuchs. Und wurde dann direkt wieder im Keim erstickt.
„Sorry, most of the boards are reserved.“ Wie was reserviert? Zuerst sind alle Züge schon Jahre im vorraus hier in Indien reserviert und jetzt auch noch Surfbretter? Er zeigte auf drei kurze Bretter die noch übrig waren. Die Auswahl war eh sehr beschränkt, da die Schule von Spenden lebt. Fast alle Bretter wurden über die Jahre von Touristen einfach als Geschenk hier gelassen. Eigentlich eine tolle Sache, aber in diesem Moment fand ich das einfach nur scheisse.
Da wir keine andere Wahl hatten, nahmen wir uns jeder eines von den verfügbaren Boards. Mein Board war echt toll und sah ziemlich professionell aus. Das Problem: Ich habe absolut keine Erfahrung darin mit einem Shortboard zu surfen. Aber weil ich zumindest mal ganz cool mit einem Shortboard über den Strand laufen wollte, versuchte ich es einfach.
Wir machten uns auf zum Strand und sprangen direkt in die Wellen. Das Hinauspaddeln war mit dem kurzen Brett ein Traum. So schnell war ich noch nie draußen und konnte noch nie so easy unter den Wellen hindurchtauchen. Das Wasser in meinem Mund schmeckte wunderbar salzig und ich roch das Meer.
Hinter den Wellen holte ich erst mal Luft, drückte mich hoch und wollte mich aufs Board zu setzen. Prompt glitt ich hinten direkt wieder runter ins Wasser, wie eine fette Robbe die von einer Eissscholle rutschte. Da das Board nicht so viel Auftrieb wie ein größeres hatte, brauchte ich viel Körperspannung und Gleichgewichtsgefühl, um mich auf dem Brett zu halten.
Dann kam mein Versuch eine Welle anzupaddeln. Ich nahm mir extra eine die schön langsam und nicht zu hoch war. Wie durch Zauberhand nahm sie mich mit. Ich drückte mich hoch und versuchte, meine Füße auf der kleinen Fläche zu positionieren. Das klappte natürlich nicht, und ich konnte nur noch beobachten wie mein Brett mit der Nase nach vorne eintauchte, und ich mich samt Brett überschlug. Ich wurde ordentlich durchgespült und herumgewirbelt. Dann knallte mir auch noch das Brett gegen den Kopf. Verdammte Scheisse. So einen Waschgang hatte ich schon lange nicht mehr erlebt.
Wieder vorne am Strand angespült musste ich erst mal das ganze Salzwasser aus meiner Nase schnäuzen. Dann nichts wie rein in die nächste Welle. Immerhin war ich gut beim rauspaddeln, das war doch schon mal was.
Leider war meine Angst vor dem nächsten Waschgang größer als mein Board, und ich traute mich nicht, eine nächste Welle zu nehmen. Also hing ich einfach noch weiter auf meinem verboten kurzen Board ab und genoss die Aussicht auf den Leuchtturm und die Promenade. Ich schaute kurz rüber zu Alex, der ähnliche Probleme hatte wie ich, aber dann doch das ein und andere Mal kurz auf dem Brett stehen konnte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kratzte ich meinen ganzen Mut zusammen und paddelte noch eine Welle an. Wieder nahm sie mich ohne Probleme mit und das Gefühl der Geschwindigkeit war wunderbar. Leider wurde ich auch bei diesem Versuch mit einem Schleudergang belohnt. Ich knubbelte meinen Körper eng zusammen und wartete, bis die Welle mich wieder losließ.
Wieder vorne am Strand angespült, gab ich auf. Ich hatte an dem Tag einfach keinen Bock, mit dem Shortboard klar zu kommen. Ich wollte lieber gemütlich ein paar Wellen surfen auf einem größeren Board. Aber ging halt nicht.
Ich klettete die Leash von meinem Fußknöchel und hockte mich in den Sand. Ich beobachtete Alex und die beiden anderen Surfer im Wasser.
„Hey, how are you?“ Dieser indische Akzent schon wieder. Ich drehte mich kurz um. Neben mir stand ein junger Mann.
„I’m fine, thanks.” Ich blickte zurück aufs Meer.
„What is your name?” Wieder eine dieser Konversationen. Ihr müsst wissen, ich habe in Indien viele dieser „Hallo wie gehts dir, wo kommst du her, wo gehst du hin“-Gespräche geführt. Und am Ende gab es dabei ganz oft nur ein Ergebnis: Jemand wollte mir etwas verkaufen oder mich übers Ohr hauen. Oh ja, mein Freund, ich weiß ganz genau, was du vorhast. Aber nicht mit mir, haha!
„Jennifer.“ Sagte ich, gespannt was als nächstes kommen würde. Vielleicht ein Angebot für eine Tuk-Tuk Tour oder eine selbstgebaute Trommel?
„Oh, beautiful name.“
„Thank you.“ Sagte ich und blickte weiter auf das Meer. Er wollte also vorher noch rumschmeicheln. Ein Taktik die ich noch nicht kannte.
„You’re here alone?“
„No, I’m waiting for my boyfriend. He’s still surfing.” Ich zeigte mit dem Finger raus auf das Meer.
„Ah, boyfriend. You’re not married?“ Was verheiratet? Okay, das ging in eine völlig andere Richtung, als ich erwartet hatte. Verdammt. Warum hatte ich nicht husband statt boyfriend gesagt.
„No, not yet.“
„You want to marry?“ Die Inder verlieren bei der Partnersuche wohl keine Zeit. Kaum hat man sich zwei Minuten unterhalten und den Namen ausgetauscht, wird schon nach Heirat gefragt. Hier läuft das wohl anders als in Deutschland.
„If my boyfriend asks me, I will marry him.” Den Satz überhörte der Typ einfach mal. und er machte weiter mit Komplimenten.
„You’re very beautiful.“
„Thanks.“ Ich sah weiter auf das Meer, und dachte, er würde merken, dass ich kein Interesse hatte, hier einen indischen Ehemann zu finden.
„You want to have dinner with me?” ahhhhhhh!
“No, sorry. I’m here with my boyfriend.”
“I really like you Jennifer.” Er gab einfach nicht auf. Und mir wurde es langsam unangenehm.
“I would marry you.” Was!? Mein erster Heiratsantrag. Und das in Indien von einem wildfremden Typen. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Jetzt war es so richtig richtig unangenehm.
„Ähm, that’s very kind of you. But I have to go to my boyfriend now.”
“Oh, ok. I’m here, if you want to have a good time.” ähhhhh …
Ich nickte nur, stand auf und nahm mein Board unter den Arm. Er stand auf und ging zurück zu seiner Strandliege hinter mir.
„Jennifer.“ Rief er, als ich gerade los gehen wollte. „You want to sit here?“ er klopfte mit einer Handfläche auf den Platz neben sich.
„No, thanks. I have to go. Bye.“
„You’re beautiful. Bye.“
Ich ging zum anderen Ende der Bucht und wartete auf Alex. Der hatte etwas mehr Glück beim Surfen und konnte ein paar Mal auf dem kurzen Board stehen.
„Hey, hast du mich gesehen?“ fragte er noch völlig auf Adrenalin.
„Ja, sah gut aus.“
„Sorry, dass du noch warten musstest.“
„Ach kein Ding. Ich hab gerade nen Heiratsantrag bekommen.“ Alex grinste.
„Was?“
„Ja, der Inder da hinten wollte mich heiraten.“
„Da is man einmal nicht da.“ Er nahm meine Hand und wir gingen zurück zur Surfschule die Bretter wieder abgeben.
Kovalam Kerala Backpacking
Wer nach Kovalam reist, den zieht es meist direkt zum Lighthouse Beach. Die kleine Strandbucht ist ein bekannter Urlaubsort für Ayurveda Anwendungen in Kerala und Indien, der vor allem indische Touristen anzieht. Trotzdem hat der Ort eine überschaubare Größe, so dass man sich hier direkt wohlfühlen kann und nicht das Gefühl hat in einer typischen Touristenhochburg gelandet zu sein.
Anreise
Da wir vorher schon in Sri Lanka waren, sind wir von Colombo nach Trivandrum geflogen. Der südlichste Flughafen in Indien im Bundesstaat Kerala.
Es gibt auch leider keine andere Möglichkeit von Sri Lanka nach Indien zu kommen als mit dem Flugzeug. Früher gab es wohl auch mal eine Fährverbindung die aber wiedereingestellt wurde. So blieb uns nichts anderes übrig einen Flug zu buchen, der relativ teuer war für einen kurzen Flug von einer Stunde.
Wir haben für zwei Personen ca. 250 Euro gezahlt mit Sri Lankan Airways. Vielleicht hast Du Glück und findest ein günstiges Saver Angebot. Bei der Weiterreise nach Indien musst Du auf jeden Fall Dein gültiges Visum vorzeigen und auch eine Flugbestätigung für die Ausreise aus Indien.
Wenn Du aus Deutschland anreist, dann geht Dein Flug wahrscheinlich nach Mumbai oder Delhi, und von dort dann am besten weiter nach Trivandrum, damit Du von hier bequem weiter Richtung Norden reisen kannst. Wenn Du z.B. in Kochi landest, und nach Kovalam willst, musst du erst noch weiter Richtung Süden.
Vom Flughafen Trivandrum haben wir uns ein Taxi genommen zum Lighthouse Beach. Das Taxi kostet ca. 500 Rupies und fährt eine gute halbe Stunde. Am besten Du hast schon ein paar Rupies in bar dabei, da es in Trivandrum am Flughafen keinen Geldautomaten gibt (Stand Nov. 2017). Ansonsten kann man den Taxifahrer auch bitten, auf dem Weg an einem Automaten zu halten. So haben wir es auch gemacht, da wir nicht wussten, dass wir am Flughafen kein Geld bekommen können.
Vor Ort
Kovalam ist ein kleiner Küstenort, der auch bei den Indern sehr beliebt ist als Ausflugs- und Urlaubsziel. Viele Junggesellenabschiede und Männergruppen sind hier unterwegs um zu feiern. Für indische Verhältnisse ist es hier schon sehr touristisch, und es gibt sogar relativ viele weiße Touristen (eher älteren Semesters), die hier vor allem das ganze Ayurveda Angebot in Anspruch nehmen. Täglich sieht man die weißen Touristen in große Tücher gehüllt nach ihren Anwendungen durch die Gassen spazieren.
Dennoch ist es in Kovalam sehr gemütlich und ein guter Einstieg in die Südindien Reiseroute.
Allein schon das Ankommen am Lighouse Beach ist toll – denn wie schon der Name verrät ist das erste was man sieht der wunderschöne rot-weiß gestreifte Leuchtturm zwischen grünen Palmen an einem Ende der Bucht.
Übernachtung
Wenn Du mit Deinem Rucksack ankommst und entlang der Promenade läufst, wirst Du garantiert direkt angesprochen von diversen „Hotelschleppern“. Da wir eh noch keine Unterkunft im Auge hatten, haben wir uns mehrere Angebote angesehen und uns dann für das Hotel Sky Palace entschieden.
(Achtung: Wenn man die Unterkunft googled bekomt man Ergebnisse zu einem richtigen Luxus Resort. Dort waren wir aber nicht. Leider hab ich keine Website gefunden – man findet es aber auf Google maps.)
Das zweistöckige schöne Haus liegt in einer kleinen Seitenstraße, aber wir waren dennoch in fünf Minuten zu Fuß am Strand. Die Zimmer sind sehr sauber und es gibt auch unterschiedliche Kategorien zu jeweiligen Preisen. Wir hatten ein großes Zimmer mit Ventilator für 750 Rupies die Nacht. Das Zimmer sollte eigentlich 900 kosten, da wir aber drei Nächte geblieben sind konnten wir verhandeln.
Vor den Zimmern gibt es eine große Balkon-Veranda und wir haben hier gerne morgens gesessen und einen Kaffee getrunken. Das einzige Manko: die Matratze war relativ hart. Für die drei Nächte die wir geblieben sind war das okay – aber am besten Du testest selbst, ob das für Deinen Rücken okay ist.
Ansonsten ist es hier schön ruhig, es gibt ein relativ stabiles Wifi inklusive und die Betreiber sind höflich und nicht aufdringlich.
Essen & Trinken
Ein paar Schritte nebenan gibt es das lecker vegetarische Familienrestaurant Hindustahni in dem wir mehrmals gegessen haben. Auch hier ist die Familie die das Restaurant betreibt sehr freundlich und wir konnten sogar anschreiben lassen, als wir einmal kein Bargeld mehr hatten. Unsere Lieblingsgerichte waren hier: Palak Paneer, Chana Masala und Dal Tadka. Zusammen mit frischen Rotis einfach ein Schlemmertraum.
Ansonsten sind wir einfach an der Promenade entlang und haben mehrere Cafes und Restaurants ausprobiert. Überall bekommt man ein gutes Frühstück (westlich aber auch traditionell) und gute indische und keralesische Küche. An der Promenade ist es natürlich etwas teurer als in den Restaurants in den dahinter liegenden Straßen. Also geh ruhig auch mal durch das Gassengewirr im Hinterland und entdecke noch viele weitere leckere Essensangebote.
Übrigens gibt es in Kerala offiziell keinen Alkohol-Aussschank. Inoffiziell kannst du aber in vielen Lokalen auch Bier und Wein bestellen obwohl es nicht auf der Karte steht. Das Bier kommt dann in einem Kaffeebecher und die Flasche wird meist unter dem Tisch versteckt. Etwas seltsam und verrückt, aber so ist Indien eben.
Surfen gehen
Kovalam ist nicht nur bekannt für seine Ayurveda Anwendungen sondern auch ein bekannter Surfspot. Die relativ kleine Bucht eignet sich auch für Anfänger und Longboarder, da der Swell hier schon gleichmäßige Wellen erzeugt die Spaß machen.
Ein paar Lokale in Strandnähe verleihen Surfboards und es gibt auch eine Surfschule, den Kovalam Surf Club. An der Promenade gibt es ab und an kleine Schilder die den Weg durch die Gassen zur Schule weisen.
Die Schule hat nicht wirklich viele Bretter zur Auswahl, also kann es zur Glückssache werden, ob du überhaupt noch ein Brett bekommst oder du musst nehmen was da ist. Das war bei uns eher von Nachteil, da ich mir ein ziemlich kurzes Brett nehmen musste, mit dem ich erst mal mindestens eine Woche hätte üben müssen, um darauf stehen zu können. Dabei waren die Wellen so super. Also etwas schade – Spaß hat es trotzdem gemacht.
Falls Du also vorhast länger hier zu bleiben, und kein eigenes Brett dabei hast, dann versuche dir dein Wunschbrett zu reservieren. Da das Wasser nicht wirklich kalt ist, brauchst Du nur Badeklamotten und zum Sonnenschutz ein Rashguard oder leichtes Surfshirt. Herrlich, wenn man sich nicht in den langen Neopren quetschen muss.
Ayurveda
Kerala ist bekannt für Ayurveda, die indisch traditionelle Heilkunst. In Kovalam ist es möglich ganze Ayurveda Kuren zu buchen die speziellen Anwendungen und vor allem tägliche Massagen beinhalten. Aber auch wer nicht direkt eine ganze Kur machen möchte, kann sich mit Massagen verwöhnen lassen.
Alex und ich haben uns zwei Tage lang eine Massage gegönnt. Überall in Kovalam verteilt gibt es Salons. Am besten Du schaust dich um, lässt dich kurz beraten und gehst dann dorthin wo du dich am wohlsten fühlst. Auch bei Ayurveda gilt: Der Preis lässt sich immer vehandeln – vor allem wenn du mehr als eine Massage planst.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr wie die Massagen hießen, die wir gemacht haben. Es waren eine klassiche Massage bei der die Füße benutzt werden um mehr Druck auf die verspannten Muskeln ausüben zu können, eine Massage mit Einsatz von heißen Kräuterpaketen und der Stirnguß mit warmem Öl. Ich fand alles sehr angenehm – nur habe ich das ganze Öl nach dem Stirnguß erst nach zwei Tagen komplett aus meinen langen Haaren wieder raus gehabt, da wir nur kaltes Wasser in unserer Unterkunft hatten. Eine Massage dauerte immer 60 Minuten.
Bei den Anwendungen gibt es klare Geschlechtertrennung: Männer massieren Männer und Frauen massieren Frauen – was ich persönlich ganz angenehm finde. – was ich persönlich ganz angenehm finde, da man bei der Massage komplett nackt ist. Anders als zum Beispiel bei der Thaimassage, bei der man oft sogar noch bestimmte Kleidung bekommt.
Ich habe mir leider nicht notiert wieviel wir für die Massagen genau bezahlt hatten, aber für vier Massagen haben wir um die 50 Euro gezahlt, was meiner Meinung nach recht günstig ist. Der Preis richtet sich natürlich auch immer ein wenig nach der Art der Salons. Je mehr diese an einen westlichen Standard ausgerichtet sind, umso teurer wird es natürlich.
Auf den Leuchtturm
Du kannst den Leuchtturm bei Kovalam auch besuchen und hinaufsteigen. Wir selbst haben das nicht gemacht, da wir bereits in Sir Lanka auf einem Leuchtturm waren. Wir haben allerdings vom Strand aus immer wieder viele Touristen auf dem Leuchtturm gesehen. Meine Empfehlung für einen Besuch: entweder Du gehst relativ früh am Morgen oder am späteren Nachmittag rauf, dann ist es noch nicht so heiß. Ob das Ganze etwas kostet, weiß ich leider nicht, aber wenn, dann wird es nur ein paar Rupies sein. Der Ausblick wird sicherlich toll sein, den man dann über die schöne Bucht vom Lighthouse Beach hat.
Strandtage machen
Natürlich kannst du auch einfach nur am Strand anhängen und den Blick auf das Meer genießen. Es gibt mehrere Strandliegen-Anbieter die die Liegen für ca. 100 Rupies das Stück verleihen – für den ganzen Tag. Also wirklich ein Schnäppchen. Du kannst aber auch einfach Dein eigenes Tuch ausbreiten und Dich am Strand lang machen.
Da Kovalam eben ein Touristenort ist, wirst Du nicht davor verschont bleiben, von diversen Strandverkäufern angequatscht zu werden. Aber vielleicht ist ja auch mal was für dich dabei? Wir fanden es jedenfalls auch mal ganz angenehm frisches Obst direkt zu unserer Strandliege geliefert zu bekommen.
Ich persönlich fand der Strand relativ sauber und schön, vor allem mit dem Blick auf den Leuchtturm in den grünen Palmen. Ein wahres Postkartenmotiv. Da sich hier auch viele indische Touristen tummeln, macht es Spaß diese andere Kultur zu beobachten, da die Inder ihre Strandtage dann doch ganz anders verbringen als wir.
Und wer weiß, vielleicht bekommst Du ja auch einen Heiratsantrag am Strand, so wie ich? 😉
Das Gassenlabyrinth entdecken
Was mir am meisten in Kovalam gefallen hat, war das Labyrinth aus Gassen das bis in das Hinterland hineinreicht.
Hier kann man einfach mal einen Tag lang durchschlendern, schöne Fotomotive finden, ein paar Souvenirs shoppen und sich mit Absicht verlaufen. Auch bekommt man hier einen besseren Eindruck vom alltäglichen Leben der Einwohner. Wer will, kann hier schnell ins Gespräch kommen mit Einheimischen.
Alleine als Frau
Ich selbst war zusammen mit meinem Freund in Indien unterwegs und habe mich daher auch immer sicher gefühlt. Dennoch würde ich sagen, dass Kerala und Kovalam auch alleine als Frau möglich sind.
Was Dir aber eben auf jeden Fall passieren kann, dass du einfach ziemlich oft von indischen Gigolos und Männern angequatscht wirst. Oft ist das Ganze harmlos, und die meisten sind einfach nur neugierig. Der Fake-Ehering kann wirklich helfen, sich aus unangenehmen Situationen zu befreien.
Obwohl ich mit meinem Freund zusammen dort war, wurde ich oft angequatscht oder Männer wollten sich mit mir fotografieren lassen – vor allem wenn ich im Bikini am Strand war. Ich habe hier immer bestimmt Nein gesagt, weil ich das einfach unangenehm fand, und nicht als Trophäe auf irgendeinem Handy landen möchte. Du wirst als weiße Frau tatsächlich oft angesehen – das ist in Indien einfach so. In Goa an den Strandorten ist es da entspannter.
Die richtige Bekleidung hilft hier: Wenn du nicht gerade an touristischen Stränden bist (an denen auch andere Touristen mit Bikini liegen), ist es von Vorteil eher lange, dünne Klamotten zu tragen, um nicht ganz so viel Haut zu zeigen. Auch schwimmen gehen in langen Klamotten, so wie es die Einheimischen tun, kann neugierige Blicke abhalten.
Fazit
Kovalam ist ein guter Einstieg in Deine Backpacking Rundreise durch Kerala und ein angenehmer Ort um die ersten paar Tage in Indien nach der langen Anreise zu entspannen.
Natürlich sind meine Eindrücke subjektiv und spiegeln eben meine Erfahrungen mit dem Ort wieder. Jeder wird das anders sehen und ich kann dir nicht versprechen, dass dir Kovalam genauso gut gefällt wie mir. Aber einen Versuch ist es wert.
Lust auf eine Reise durch Goa? Dann schau doch mal in meine Reiseroute.
→ Indien Reiseroute Goa, Karnataka & Mumbai
Wie es ist mit dem Nachtzug von Goa nach Mumbai zu fahren?
→ Meine Nachtzugfahrt gibt es hier zu erleben
Ein Tag in Mumbai. Wie sich das anfühlt?