Life is a journey – Reisen ohne Guide
Was ist das eigentlich, wenn man sich so unendlich ziellos fühlt? Wenn man einfach gar nicht weiß, was hinter der nächsten Ecke kommt und wenn man verdammt noch nicht mal weiß in welche Richtung man gehen soll.
Und nervt mich dieser Zustand oder finde ich es gerade einfach unheimlich (wortwörtlich) entspannend? Muss ich mich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden, oder kann es gerade auch einfach so sein?
Die alltägliche Reise durch unseren 24 Stunden Tag und das ganz normale Leben mit allen Kurven und Pfaden, ist zur Zeit die Reise die mich am meisten beschäftigt.
Nur: Dafür gibt es keinen Lonley Planet in dem ich mal eben nachschlagen kann, wie ich am besten mit der nächsten Fähre zur Insel meiner Träume fahren kann.
Ich muss meinen Reiseführer selbst schreiben, die Geheimtipps selbst erkunden und entdecken und die günstigste Route in mühseliger Kleinstarbeit zusammen stellen.
Manchmal wünsche ich mir dann, dass ich einfach mit einer Reisegruppe unterwegs sein könnte. So eine, bei der vorne weg ein Guide mit einer lächerlichen Fahne herläuft, damit auch ja alle zusammen bleiben und der Zeitplan eingehalten werden kann. In so einer Gruppe müsste ich dann nicht nachdenken und könnte mich voll und ganz auf den Guide verlassen.
Aber … ihr kennt das vielleicht … mit so einer Gruppe wirst du nie und nimmer die schönsten Fleckchen deines Reiselandes sehen. Du kannst dich nie frei bewegen. Deine Zeit frei einteilen. Und verdammt noch mal … spätestens nach zwei Stunden gehen dir die ersten Meckerer und Langweiler der Gruppe schon tierisch auf die Nerven!
Also! Möchte ich nicht!
Nur … was möchte ich eigentlich? Und was ist eigentlich mit diesem eigentlich?
Ich versuche Antworten zu finden, die es pauschal eben nicht gibt.
Was ist wichtig im Leben? Was ist mir wichtig in MEINEM Leben?
Wenn ich es mal einen Moment lang schaffe loszulassen, dann wird mir klar, dass nicht die Pläne und Vorstellungen, wie es sein sollte, den Ton angeben.
Es sind die Augenblicke in denen ich mich treiben lasse und zufrieden bin mit dem was da ist.
Wenn ich diese Dinge mit klaren Augen sehe und einfach lächle und es annehme, so wie es ist, dann ist es immer gut. Leicht gesagt. Krieg ich nicht immer hin. Aber es wird besser.
Uns was kommt dann jetzt? Geplant war Jordanien im Herbst. Ehrlich gesagt traue ich mich auf Grund der politischen Lage drum herum nicht wirklich dorthin. Und da die letzten Monate mit allerlei Anstrengung verbunden waren, die auch meinen Geldbeutel etwas geleert haben, muss ich mal gucken, wie ich die nächste Reise überhaupt schaffe.
Wird schon. Oder?
Wird schon gehen mit der nächsten Reise.
Ich reise auch am liebsten alleine, habe La Réunion jetzt aber mit Wikinger-Reisen gemacht. Auch erst skeptisch einer Gruppenreise gegenüber kann ich jetzt sagen: Ich bereue nichts. Wir waren 8 Mädels/Jungs und unser Guide. Wir sind ins Herz der Insel eingedrungen, haben einige Schleifen und Umewege gemacht die uns unser Guide vorgeschlagen hat die nicht so im Programm standen und wenn wir irgendwo zu spät ankamen war das kein Problem. Keine Hetze, kein Zeitdruck, gar nichts
Ich denke es kommt darauf an was man für eine Gruppenreise bucht. Eine reine Bustour würde ich auch nicht buchen – aber eine Trekkingtour – immer wieder gerne.
Hey Worldwhisperer,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. 🙂 Ja, es wird schon weiter gehen, ich glaube ganz fest daran. Das mit dem Gruppenguide in meinem Bericht war auch eher symbolisch gemeint für die eigene, persönliche Lebensreise. Ich hab tatsächlich auch schon mal drüber nachgedacht mit einer Gruppe zu verreisen, da gibt es ja bei Anbietern, Veranstaltern und Möglichkeiten auch enorme Unterschiede, und mit der passenden Gruppe kann es, wie du es auch erlebt hast, ein tolles Abenteuer werden. 🙂
Ich hoffe, deine Reise geht auch weiter?
LG, Jennifer